Fortbildungsreihe für die Mitgliederorganisationen eines Bundesverbandes zum Thema Organisationsentwicklung und Veränderungsmanagement

Die Mitglieder dieses Bundesverbandes bilden ein breites Spektrum von kleineren Vereinen bis hin zu kleinen und mittleren Unternehmen im Non-Profit-Bereich. Die Herausforderungen für die Institutionen vor Ort sind dementsprechend vielgestaltig.Als Kernthemen kristallisierten sich jedoch heraus:

  • Definition mittel- bis langfristiger strategische Ziele
  • Gestaltung von Veränderungen mit vielen – auch ehrenamtlichen – Beteiligten
  • Professionalisierung von Prozessen und Srukturen

Die Teilnehmer/innen der Qualifizierungsreihe sind Führungskräfte, die in ihren Institutionen die Aufgabe haben, diese Zukunftsthemen und die daraus resultierenden Veränderungsprozesse zu initiieren und zu gestalten. Um ihnen das dafür notwendige Rüstzeug an die Hand zu geben, haben wir eine einjährige Fortbildungsreihe mit 12 Präsenzseminartagen entwickelt, die ergänzt wird um Projektarbeit vor Ort, kontinuierlichen Arbeitsgruppen für die kollegiale Beratung und virtuelle Fortbildungselemente. Die 12 Präsenzseminartage gliedern sich wie folgt:

1. Modul: Grundlagen, Analyse, Organisationserkundung

Die Teilnehmer lernen sich und die jeweiligen Organisationen der anderen Teilnehmer untereinander kennen. Dabei werden Instrumente der Organisationserkundung eingesetzt, so dass die Inhalte der Schulung direkt auf die Erkundung der eigenen Organisation anwendbar gemacht werden. Das erste Modul macht die Teilnehmer/innen mit den Grund­lagen der Organisationsentwicklung, speziell auch der systemi­schen Variante, bekannt. Vorgestellt werden un­terschiedliche Organisationsformen und -strukturen sowie die wichtigsten Möglichkeiten, auf die Entwicklung von Organisationen gezielt und effektiv einzuwirken.

2. Modul: Planung Organisationsentwicklungsprojekte, Rolle und Haltung als Berater, Konflikte und Widerstände

Die Ergebnisse der Organisationserkundung und damit die Vorstellung der Veränderungsanliegen werden besprochen. Im Anschluss wird der Auftrag bzw. die Aufgabe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie deren eigene Rolle eingehend beleuchtet. Die Haltung als Berater innerhalb der eigenen Organisation spielt ebenso eine Rolle wie die eigenen Grenzen und ggf. Fallstricke bei der Umsetzung von Organisationsentwicklungsprojekten.

Zur Gestaltung von Beratungsprozessen ist die Fähigkeit zur Selbstreflexion von zentraler Bedeutung. Organisationsberaterinnen und -berater sollten in der Lage sein, die vielfältigen Rollenangebote, die ihnen im Rahmen von Veränderungsprozessen offeriert werden, vor dem Hintergrund ihrer eigenen typischen Rollenmuster erkennen und einordnen zu können. Ziel ist die Entwicklung einer individu­ell passenden Beraterinnen- bzw. Beraterrolle.

3. Modul: Auftragsklärung und Instrumente 1

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kommen aus der vorangegangenen Praxisphase zurück mit den Aufträgen. Diese werden zunächst vorgestellt und reflektiert. Das Modul „Instrumente 1“ beinhaltet OE-Instrumente bzw. Methoden, um diese Aufträge bearbeiten zu können. Es werden die Phasen des Beratungsprozesses vorgestellt, die spezifi­schen Aufgaben der Beratung anwendungsorientiert erläutert und erste Kenntnisse über zielgerichtete Interventionen vermittelt. Dabei wird davon ausgegangen, dass zielgerichtete Intervention in der Organisati­onsberatung die Realisierung einer zielgerichteten beraterischen Kommunikation in den jeweiligen Organisationen bedeutet. Den Teilnehmenden werden Grundkenntnisse über Techniken und Funktionen von zielgerichteten Interventionen vermittelt und sie erhalten die Gelegenheit zu praktischen Übungen.

4. Modul: Instrumente 2

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen mit ersten Erfahrungen aus der Praxis zurück und berichten von Erfolgen und Problemen. In diesem 2. Instrumentemodul werden weitere passende Instrumente und Methoden der Organisationsentwicklung vorgestellt. Zentrale Fragen sind dabei u.a.: Wie kommt man mit einem Organisationsentwicklungsprojekt auch durch schwierige Phasen, überwindet Krisen und Widerstände? Wie sichert man die Kontinuität und Nachhaltigkeit der Veränderung?